
Inhalt und Leseprobe: Dein ganzes Leben
Sarah Huber / Andrea Keller
Dein ganzes Leben – Inhalt
Prolog
Woni no tot gsi bin
Kapitel 1 MENSCH, DA BIST DU
Au Wunder sind verwundbar
Kapitel 2 MENSCH, DA STAUNST DU
Liechtsinn
Kapitel 3 MENSCH, DA GEHST DU
Ufem Seil
Kapitel 4 MENSCH, DA SCHWÄRMST DU
Guet i de schlächte Sache
Kapitel 5 MENSCH, DA ZWEIFELST DU
Annemarie
Kapitel 6 MENSCH, DA ENTSCHEIDEST DU
Am erschte Morge nachem Wältuntergang
Kapitel 7 MENSCH, DA ERKENNST DU
Vo Vore
Kapitel 8 MENSCH, DA BEGINNST DU NEU
Eifach isch ned de Plan
Kapitel 9 MENSCH, DA VERTRAUST DU
Bisch no da?
Kapitel 10 MENSCH, DA BLICKST DU ZURÜCK
Maler
Epilog S Läbe rüeft
Leseprobe
Prolog
Mensch, da bist du ja.
Schön, hast du’s geschafft.
Wir haben’s gehofft, haben dich erwartet
– und wussten doch nicht, wer kommt.
Mensch, DU bist’s also …
Verrückt!
Bist’s geworden, um zu sein.
Hast noch dein ganzes Leben vor dir.
Dein ganzes Leben.
Also …
Worauf warten wir?
Hier fängt es an.
Woni no tot gsi bin
Woni no tot gsi bin, hani abegluegt und gstuunet
Woni no tot gsi bin, hani Grosses vorgha
Han sLäbe welle ischnufe, vo de Liebi bsoffe sy
Drin welle vertrinke, versinke, i all dere Wiitii
Und jetz trinki sLäbe winen alte Schnaps
No en Schluck, denn ischs verbii
Ho ho, uf sLoslah und sDasy
Ho ho, uf dFreiheit und uf dLiebi
Ho ho, uf sLoslah und sDasy
Ho ho, uf dFreiheit und uf dLiebi
Woni no tot gsi bin, hani alles wele xeh wos zgseh git
Woni no tot gsi bin, hani alles wele fühle wos zfühle git
Han welle chlii bliibe, han welle vil zvil glaube
Chli dumm sy, chli bescheide sy, chli Ich sy i dem Zauber

Mensch, da bist du
Mensch, da bist du
Mensch, da bist du
Mensch, da liest du nun, und jetzt?
Mensch, da schaust du
Mensch, da staunst du
Mensch, da wartest du, und jetzt? Und jetzt?
Herzlich willkommen, Mensch.
Ein Wunder, dass es dich gibt.
Ein Wunder ist etwas, bei dem das nahezu Unmögliche eintritt. Die Chance, dass DU geboren wurdest, stand 1:10 hoch 2,685,000, war also praktisch gleich 0.
Licht.
Raus aus der Dunkelheit.
Du bist.
Erst recht:
Leben.
Schreien.
Atmen.
Schreien.
Atmen.
Ein.
Aus.
Atmen.
Schreien.
Sein.
Bei der Geburt beträgt das durchschnittliche Gewicht von Mädchen 3,2 kg, das von Jungen 3,3 kg. Wenn eine Mutter schon mal ein Kind zur Welt gebracht hat, ist das Gewicht des Neugeborenen durchschnittlich um etwa 85 bis 140 Gramm höher.
Die durchschnittliche Geburtslänge von neugeborenen Mädchen beträgt 49,1 cm vom Scheitel bis zur Ferse, die von neugeborenen Jungen 49,9 cm.
Warum man diese Angaben, Gewicht und Grösse, auch sogleich auf die Geburtsanzeigen schreibt, habe ich nie so recht verstanden. Ich meine: Verstehst du das? Warum das für andere wichtig ist, wie gross und wie schwer du bist, gleich zu Beginn?
Die Eltern spielen die Zahlen stolz unters Volk. Auch deine Eltern spielen die Zahlen stolz unters Volk. Du wirst vergleichbar, bewertbar.
Ahhh!
Etwas kurz geworden, etwas dick geboren, die arme Mutter. War’s eine natürliche Geburt? Oder ein Kaiserschnitt?
Egal.
Total egal. Wie gross, wie schwer.
Und wie zur Welt gekommen.
Die Hauptsache ist doch:
Jetzt bist du hier.
Und Mensch, schau doch nur!
Schau dich an.
Deine Augen!
Die Nase!
Der Bauch!
Die Finger!
Die Beinchen!
Die Füsse!
Die Zehen!
Diese Zehen!
Alle da.
Alles dran.
Atmen. Leben.
Atmen. Leben.
Raus aus der Dunkelheit.
Ins Licht.
- Wie haben sich deine Eltern kennengelernt?
- Was weisst du über deine Zeugung?
- Was weisst du über deine Geburt?
- Was stand auf deiner Geburtsanzeige? Gibt es die noch?
- In was für eine Familie wurdest du hineingeboren?
- In welche Zeit wurdest du hineingeboren?
- Was waren damals «neue Errungenschaften»?
- Mit welchen Herausforderungen waren die Menschen damals konfrontiert?
- Wer oder was hat deine Eltern dazu inspiriert, dich so zu nennen, wie du heisst?
- Wie alt waren deine Grosseltern am Tag deiner Geburt? Und wo standen sie, in ihrem Leben?
Au Wunder sind verwundbar (Notenblatt mit Text)
Tuusig Möglichkeite tauched uf
und schnapped nach Luft
Es paar schreied luut
Anderi gseht me chum
Die meischte lösed sich uf
oder verschwindet wider im Nüt
Zu tuusige flattereds im Ruum
wenn de sich verbüügt
Au Wunder sind verwundbar. Au Du. Au ich.
Drum nimm mi fescht in Arm und säg „S’isch gliich“
Dini Frage mached Türen uf
Säg, wer weis scho, was bliibt?
Han lang a mine Muure bout
und jetz schwanked sy gliich
Han so fescht welle gfalle
Und gfalle bini scho,
han irgendwo Halt gsuecht
und en Ort zum Acho
Au Wunder sind verwundbar. Au Du. Au ich.
Drum nimm mi fescht in Arm und säg „s’isch gliich“
Au Wunder sind verwundbar. Au Du. Au ich.
Drum nimm mi fescht in Arm und lieb mi gliich
Irgendöpis wartet, es wartet uf dich
Suechend bisch immer wider dra verbii
Und plötzlich chasches griiffe und denn strahlsch wienes Chind
Stahsch ändlich zu dene Narbe wo en Teil vo mir sind
Au Wunder sind verwundbar. Au Du. Au ich.
Drum nimm mi fescht in Arm und säg „s’isch gliich“
Au Wunder sind verwundbar. Au Du. Au ich.
Drum nimm mi fescht in Arm und lieb mi gliich
Drum nimm mi fescht in Arm und säg „s’isch gliich“
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