Die Wissenschaft der Musik: So nutzt du ihre Kraft für dich
Musik hat nachweisbare Wirkungen auf das Gehirn, die Gesundheit und sogar die zwischenmenschliche Kommunikation – ganz unabhängig von musikalischen Vorkenntnissen.
Wie Musik das Gehirn beeinflusst
Musik aktiviert nahezu alle Hirnregionen, darunter Areale für Emotionen, Gedächtnis und Bewegung. Menschen, die regelmässig Musik hören oder spielen, erleben oft folgende Vorteile:
- Stressabbau: Musik senkt die Cortisolwerte (Stresshormone) und kann entspannen.
- Konzentration: Musik kann die Fokussierung fördern.
- Emotionale Regulation: Musik aktiviert das Belohnungssystem und hebt die Stimmung.
Praktische Tipps für den Alltag
- Starte den Tag mit deiner Lieblingsmusik
Beginne den Morgen mit einem Song, der dich motiviert und gute Laune bringt. Forscher haben gezeigt, dass positive Musik die Energie steigern und den Tag optimistischer gestalten kann. Noch besser wäre es, zu einem Lieblingssong zu tanzen: ein Mini-Workout für Körper und Seele! Unsere Top 10 Partysongs. - Stress abbauen mit der richtigen Playlist
Ruhige Musik beruhigen das Nervensystem, wenn du dich gestresst fühlst. Idealerweise lässt du dich in bequemen Kleidern oder in der Badewanne entspannt ganz auf die Musik ein. Mein persönlicher Tipp: Garth Stevenson kombiniert meisterhaft meditative Klänge von Cello und Kontrabass, Naturgeräusche und sanfte Rhythmen. Mit Auszeichnungen wie dem Independent Music Award und Billboard Chart-Erfolgen hat Stevenson nicht nur die Anerkennung der Musikwelt gewonnen, sondern auch einen bleibenden Einfluss auf die Musik für Stressbewältigung und Meditation hinterlassen. Auch ich selbst habe Naturgeräusche in Songs einfliessen lassen: Natur und Musik. Natürlich kannst du auch andere Playlists erstellen – ermutigende, dich stärkende! Prof. Stefan Kölsch schreibt in seinem Buch Good Vibrations dazu: „Um Ihre Stimmung aufzuhellen, suchen Sie sich Musik, die nicht zu der Stimmung passt, in der Sie sich gerade befinden, sondern zu der Stimmung, in die Sie kommen möchten.“ - Musik als Einschlafhilfe
Wenn du Schwierigkeiten hast, zur Ruhe zu kommen, können langsame, beruhigende Songs deine Schlafqualität verbessern. Gemäss Prof. Kölsch (Good Vibrations) ist Musik mit einem Rhythmus von etwa 60 Schlägen pro Minute besonders hilfreich. (Tipp: Meistens findest du diese Zahl heraus, wenn du nach deinem Lieblingstitel und BPM (Beats per Minute) googelst. - Achtsames Zuhören
Setze dich in eine ruhige Umgebung, schliesse die Augen und konzentriere dich auf die Geräusche um dich herum. Versuche, die verschiedenen Klänge zu identifizieren, ohne sie zu bewerten – wie Vögel, Wind, Fahrzeuge oder menschliche Stimmen. Diese Übung fördert deine Sensibilität für akustische Umgebungen und hilft dir, eine offene Haltung zu entwickeln. Achtsames Zuhören kann dir nicht nur dabei helfen, mehr im Moment zu leben, sondern auch deine Fähigkeit zur Entspannung und zum Stressabbau steigern.
5. Trau dich zu singen!
Singen, auch unter der Dusche, fördert die Atmung und die Ausschüttung von Glückshormonen und baut Stresshormone ab. Im Notfall reicht auch Summen!
Falls du Lust hast, die schier unbegrenzte Möglichkeiten deiner Stimme begleitet zu entdecken:
Für Fortgeschrittene: Lerne ein Instrument
Das Erlernen eines Instruments ist eine besonders effektive Möglichkeit, von der Musik zu profitieren. Es verbessert die Gedächtnisleistung, fördert Geduld und trainiert die Koordination. Du brauchst kein Profi zu werden – schon einfache Akkorde auf der Gitarre, eine kleine Melodie auf dem Keyboard oder Trommelryhthmen können den mentalen Fokus und die Zufriedenheit steigern.
Fazit
Musik ist ein einfaches, zugängliches Werkzeug, um dein Leben positiv zu beeinflussen. Ob beim Arbeiten, Entspannen oder Feiern – integriere sie bewusst in deinen Alltag und entdecke, wie sie deine Stimmung, Energie und Gesundheit verbessert.
Probiere es aus: Erstelle heute noch eine Playlist, die dich in Schwung bringt oder zur Ruhe kommen lässt – viel Spass mit der Musik!
Warum Musik so gut tut
- Aktivierung des Gehirns: Singen oder Musizieren hilft, dein Gehirn besser zu vernetzen, was das Gedächtnis stärkt und die Konzentration fördert. Du kannst dadurch kreativer werden und geistig fitter bleiben.
- Besseres Miteinander: Beim gemeinsamen Musizieren wird das „Beziehungshormon“ Oxytocin ausgeschüttet. Das stärkt das Vertrauen und die Bindung zu anderen Menschen – perfekt für Teamarbeit oder Gemeinschaftserlebnisse.
- Weniger Stress: Musizieren reduziert das Stresshormon Cortisol und sorgt für Entspannung.
- Bessere Atmung: Beim Singen verbesserst du deine Atemtechnik, was mehr Sauerstoff in dein Blut bringt. Das stärkt nicht nur deine Lungen, sondern kann dir auch mehr Energie geben.
- Gesundes Herz: Singen wirkt sich positiv auf deinen Herzschlag aus und kann den Blutdruck senken. Es ist eine natürliche Methode, dein Herz-Kreislaufsystem in Balance zu halten.
- Gute Laune: Musik setzt Dopamin, das „Glückshormon“, frei. Das hebt deine Stimmung und sorgt dafür, dass du dich einfach besser fühlst.
- Schnellere Entspannung: Singen aktiviert den Vagusnerv, der deinen Körper schneller in den Entspannungsmodus versetzt. Das hilft dir, dich nach einem anstrengenden Tag schnell zu erholen.
- Besserer Schlaf: Durch langsames Atmen beim Singen oder aktives Hören von langsamer Musik kannst du deinen Biorhythmus unterstützen, was dir zu besserem und erholsameren Schlaf verhilft.
- Stärkung des Immunsystems: Singen hilft deinem Körper, mehr Antikörper zu produzieren, die dich gegen Viren und Bakterien schützen.
- Mehr Selbstvertrauen: Musizieren stärkt dein Selbstbewusstsein und hilft, Lampenfieber zu überwinden. Du wirst selbstsicherer und fühlst dich innerlich stärker.
Bildquelle: Olszewska AM, Gaca M, Herman AM, Jednoróg K and Marchewka A (2021): How Musical Training Shapes the Adult Brain: Predispositions and Neuroplasticity. Front. Neurosci. 15:630829.
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